Noch immer ist die Bibel das meistverkaufte Buch weltweit. Zwischen 2 und 3 Milliarden Exemplare sind schätzungsweise bis heute verkauft worden. Auch viele Familien in Soest und Umgebung haben das Werk zu Hause im Regal stehen – aber gelesen wird erfahrungsgemäß nur selten in dem Buch. „Schade“ – resümierten die Verantwortlichen der katholischen Kirchen im neuen Pastoralen Raum Soest. Im Rahmen der Fastenzeit initiierten sie am vergangenen Samstag gemeinsam mit den katholischen Kindertageseinrichtungen in Möhnesee, Bad Sassendorf und Soest deshalb als eine Konsequenz den ersten Familienbibeltag.
Der Tag war schon seit längerem geplant, wie die Regionalleitung der gemeinnützigen Kitas GmbH, Nicole Brinckötter, berichtet. „Eine Gruppe, die sich aus dem entsprechenden Steuerungsgremium zusammengefunden hatte, hat die verschiedenen Workshops koordiniert und den Leitfaden für diesen Tag festgelegt“, erklärt sie die Organisation und führt die Intention des Familienbibeltages weiter aus: „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den Tag ‚Familienbibeltag‘ zu nennen, um klarzustellen, dass es sich um einen Tag für die Familien und nicht nur für die Kinder handelt. Alle, die für das Leben in den Kindertageseinrichtungen entscheidend sind, die Kinder, ihre Eltern und auch die Erzieherinnen und Erzieher, sollten an dem Tag die Bibel gemeinsam entdecken und eine schöne Zeit miteinander verbringen.“
Auf dem Barfußpfad unterwegs zu Jesus
Damit die Workshops in den verschiedenen Kindertageseinrichtungen dieselben Ziele verfolgten, hatte man sich zuvor auf Schwerpunkte geeinigt. „Neben Geschichten aus der Bibel sollten die angebotenen Workshops auch Kreativität, Bewegung, Musik und Entspannung in den Mittelpunkt stellen“, erläutert Ursula Frische-Kirchhoff, Leiterin der katholischen Kindertageseinrichtung St. Patroklus in Soest, die Schwerpunkte. „Wir haben unsere Workshops rund um die Geschichte von Jesus, der die Kinder segnet, konzipiert und etwa einen Barfußpfad für die Kinder erstellt, den sie dann unter dem Motto ‚Wir machen uns auf den Weg zu Jesus‘ beschritten haben.“
Auch in der katholischen Kindertageseinrichtung Heilig Kreuz in Soest war man an diesem Tag fleißig und hat die Ergebnisse des Tages an einer Stellwand in der Kirche der Gemeinde ausgestellt. „Wir haben Armbänder mit kleinen Kreuzen gebastelt, Lieder gesungen und Handabdrücke auf eine Leinwand gemacht, die darstellt, dass Jesus über uns alle wacht“, berichtete die Leiterin Annika Van Damme vom Familienbibeltag in ihrer Einrichtung.
Die Atmosphäre in den Einrichtungen war sehr entspannt, wie die projektverantwortliche Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Soest, Martina Neuhaus, bestätigt: „In allen Kindertageseinrichtungen, die ich an dem Tag besucht habe, war eine sehr lebendige und fröhliche Atmosphäre. Die Kinder haben mir sehr viel von den Bibelgeschichten erzählt, mit denen sie sich beschäftigt haben und was sie an dem Tag gemacht haben.“ Einige Ergebnisse dieses Tages, wie etwa selbst gestaltete Kreuze oder Armbänder, haben die Kinder in den Abschlussgottesdienst mitgebracht, den man gemeinsam im St. Patrokli Dom feierte und bei dem Propst Dietmar Röttger die gebastelten Armbänder und Kreuze der Kinder segnete.
Familien aus Möhnesee feierten Abschussgottesdienst in Körbecke
Aus logistischen Gründen kamen allerdings nur die Familien aus den Kindertageseinrichtungen Soest, wo neben St. Patroklus und Heilig Kreuz auch die Einrichtungen St. Bruno, Albertus Magnus und St. Nikolai teilnahmen, sowie die Kindertageseinrichtung St. Christophorus aus Bad Sassendorf-Ostinghausen, zum Abschlussgottesdienst in den St. Patrokli-Dom. Die teilnehmenden Kindertageseinrichtungen aus Möhnesee, St. Josef in Günne und St. Pankratius in Körbecke, eröffneten den Familienbibeltag mit einem Gottesdienst in der Kapelle des St. Elisabeth Wohnheims in Körbecke. „Auch wenn es schade ist, dass wir nicht gemeinsam den Abschlussgottesdienst feiern konnten, mussten wir ausweichen, weil der Weg nach Soest für viele Kinder nach einem so langen Tag zu anstrengend gewesen wäre“, begründet die Leiterin der Kindertageseinrichtung St. Josef in Günne, Christina Pöppelbaum, die Entscheidung. Die teilnehmenden Familien aus Möhnesee verbrachten den Tag dann gemeinsam in den Räumen der Kindertageseinrichtung St. Pankratius, wo ebenfalls verschiedene Workshops zur Bibel angeboten wurden.
Alle teilnehmenden Kindertageseinrichtungen hoffen, dass man den Familienbibeltag nächstes Jahr noch einmal wiederholen kann und dass dann der Zuspruch von den Eltern noch größer sein wird. Nicole Brinckötter sagte abschließend: „Die Familien haben an den Workshops mit viel Engagement teilgenommen und sind begeistert. Wir freuen uns, wenn wir nächstes Jahr noch mehr Menschen überzeugen können, mit uns die Bibel zu entdecken.“
