Judith Rehborn war sich sehr früh sicher, dass sie später mit Kindern arbeiten möchte. Dass das als Erzieherin nicht ausschließlich in einer Kindertageseinrichtung sein muss, hat sie schon sehr früh bewiesen: „Nach meinem Anerkennungsjahr war ich im Kinderhaus der Kurklinik auf Norderney beschäftigt“, erzählt sie. „Danach wollte ich mein praktisch erworbenes Wissen vertiefen, weswegen ich den Studiengang ‚Bildung und Erziehung im Kindesalter‘ an der katholischen Hochschule in Paderborn absolvierte.“ Es folgten zwei Jahre bei der Jugendhilfe, bevor Judith Rehborn zur katholischen Kindertageseinrichtung Roncalli in Lippstadt ging. Als die Stelle der Erziehungsleitung in der katholischen Kindertageseinrichtung St. Christophorus in Ostinghausen ausgeschrieben wurde, hat sie sich direkt beworben. „Ein wichtiger Faktor für mich war, dass es sich um eine Kindertageseinrichtung in einem Dorf handelt. Ich komme selbst aus einem kleinen Ort und weiß von der Wichtigkeit einer Dorfgemeinschaft“ begründet die 28-Jährige ihren Entschluss zur Bewerbung. „Jeder kennt jeden und jeder hilft, wo er kann.“

In ihrer ersten Woche als Leitung fand auch das Pfarrfest von St. Christophorus statt. „Die Gelegenheit konnte ich gut nutzen, um Eltern und Verantwortliche kennenzulernen und mich mit den Begebenheiten hier vertraut zu machen“, erzählt Rehborn. Kontakte knüpfen und Kommunikation pflegen sind für Judith Rehborn an ihrer neuen Stelle sehr wichtig, vor allem mit den Erziehungsberechtigten ist ihr der Austausch sehr wichtig. „Die Eltern sind unsere täglichen Ansprechpartner in der pädagogischen Arbeit“, macht sie ihre Meinung deutlich, „Sie übergeben uns jeden Tag ihr wichtigstes Gut und schenken uns somit ihr Vertrauen. Damit wir dieses Vertrauen bestätigen können, ist es wichtig, dass wir die Eltern in unsere Arbeit mit einbeziehen und auf diesem Weg auch etwas über das Umfeld eines jeden Kindes erfahren. So können wir uns besser auf jedes Kind einstellen und auf seine Bedürfnisse eingehen.“ Gerade in kleineren Kindertageseinrichtungen, wie die von St. Christophorus mit nur einer Gruppe, ist es für die Erzieherinnen eine gute Gelegenheit, sich individuell um die Kinder zu kümmern.

Natürlich wird auch dem Glauben in der katholischen Kindertageseinrichtung St. Christophorus viel Platz eingeräumt: „Neben Gebeten und Liedern unterstützt uns die Gemeindereferentin, Frau Hecker, den Glauben in unseren Alltag zu integrieren. Sie hält für uns den Kontakt zur Kirchengemeinde und organisiert mit uns Gottesdienste und Feste. Außerdem führt sie mit den Kindern monatlich religionspädagogische Aktionen durch“, erklärt Judith Rehborn. „Des Weiteren bringt das pädagogische Team den Kindern im Jahresverlauf den Glauben altersgerecht und spielerisch bei.“

In der katholischen Kindertageseinrichtung sind neben Judith Rehborn noch vier Fachkräfte und ab August zwei Jahrespraktikanten beschäftigt. „Was unsere Kindertageseinrichtung auszeichnet ist die besondere Lage am Rande eines Naturschutzgebiets. Dadurch haben wir nicht nur ein großes Außengelände, sondern auch die Möglichkeit, mit den Kindern häufig in den Wald zu gehen“, freut sich die neue Leiterin, die sich selbst als begeisterte Wanderin und Kletterin häufig in der Natur aufhält. „In der Natur gibt es immer viel zu entdecken und für Kinder ist sie ein Ort voller Abenteuer.“ Gerade die kindliche Perspektive auf die Welt ist für Judith Rehborn interessant: „Kinder sehen die Welt anders als Erwachsene. Sie schenken den kleinen Dingen des Alltags mehr Beachtung, die für uns selbstverständlich sind. Wir können deswegen auch viel von den Kindern lernen und uns wieder auf das Wesentliche besinnen.“