Katholische Kitas im Erzbistum Paderborn
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Aktuelles

Katholische Kitas in Siegerland und Südsauerland ziehen Bilanz

Nicht nur Corona fordert die Kitas – auch der Fachkräftemangel wird zunehmend spürbar

Die Geschäftsführer der Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland, Josef Mertens, zieht Bilanz über das letzte Kita-Jahr. An seiner Seite: Versammlungsleiter Dr. Joachim Nilges, Fachbereichsleitung Kirsten Janning, Bereichsleitung Peter Schmitz und Dechant Georg Schröder.

O L P E . In 51 katholischen Kindertageseinrichtungen betreuen über 880 Mitarbeitende nahezu 3.000 Jungen und Mädchen – mit diesen beeindruckenden Zahlen wartete die Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland am Dienstag während ihrer Gesellschafterversammlung in der Olper Stadthalle auf. „Wir würden unseren Teams vor Ort so gerne wieder einmal mehr Luft zum Durchatmen gönnen, aber es scheint so, als wären wir von der Normalität auf vielen Ebenen weit entfernt“, resümierte einer der Geschäftsführer des Trägerverbundes, Josef Mertens, in seinem Bericht vor den Delegierten aus den katholischen Kirchengemeinden. „Selbstverständlich fordert und belastet uns Corona auch heute noch – aber auch der Fachkräftemangel zehrt an den Kräften der Mitarbeitenden. Im Vergleich zu anderen Trägern ist unsere Situation zwar noch recht gut, aber auch uns gelingt es schon nicht mehr, alle Stellen wie gewünscht zu besetzen.“

 

Für Josef Mertens, der krankheitsbedingt auch seinen Co-Geschäftsführer Michael Stratmann vertreten musste, und sein Team in der Verwaltung der Kita gem. GmbH wachsen die Herausforderungen daher regelmäßig. „Wir wissen um die Belastungen der Mitarbeitenden in den Kitas und deswegen setzen wir alles daran, dass wir effektiv entlasten. Die beste Unterstützung sind genügend Mitarbeitende und deshalb stehen bei uns die Themen Personalgewinnung, -bindung und Ausbildung auch ganz oben auf der Agenda“, betonte Mertens. Deshalb sei man auch sehr stolz darauf, dass die Zahl der Kolleginnen und Kollegen im letzten Kita-Jahr trotz der angespannten Bewerberlage nochmals in der Summe um über drei Prozent gestiegen sei. Trotzdem habe man nicht alle offenen Stellen besetzen können und das sei durchaus ein Alarmsignal.

 

„Wir haben schon bei dem Programm für Alltagshelferinnen und -helfern als zusätzliche Kräfte in den Kitas während der Corona-Pandemie eingesetzt werden sollten, feststellen müssen, dass wir nicht alle Fördermittel ausschöpfen konnten, weil wir einfach nicht genügend Arbeitskräfte rekrutieren konnten. Bei den spezialisierten und qualifizierten Berufen als Erzieherin oder Erzieher ist der Bewerbermarkt nahezu vollkommen zum Erliegen gekommen. Hier können sich die Bewerber ihre Stelle aussuchen und nicht umgekehrt“, resümierte auch Kirsten Janning, die stellvertretend für die Fachbereichsleitungen der Kita gem. GmbH, das letzte Jahr Revue passieren ließ.

 

„Der Fachkräftemangel in der Branche schlägt auch auf uns durch. Örtlich werden wir mittlerweile öfter mit der Tatsache konfrontiert, dass wir offene Stellen nicht mehr zeitnah neue besetzen können, weil sich schlichtweg niemand bewirbt“, beschreibt Kirsten Janning die Realitäten. Insbesondere durch attraktive Zusatzangebote wie z.B. mitarbeiterindividuelle Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, günstige Bike-Leasingangebote für Mitarbeitende und viel Engagement in der Aus- und Weiterbildung versuche man dem allgemeinen Trend entgegenzusteuern.

 

Der Schutzauftrag als Dienstgeber stand nicht selten

im Widerspruch zu unserem Betreuungsauftrag.“

 

„Andererseits beweist uns diese Ausnahmelage aber auch jeden Tag aufs Neue, wie engagiert, kompetent und schon fast aufopferungsvoll sich die Erzieherinnen und Erzieher vor Ort um die Kinder und ihre Familien sorgen“, stellte Josef Mertens fest. Ein Lob und das damit verbundene Dankeschön, dem sich die Vertreter der katholischen Kirchengemeinden als Gesellschafter der Kita gem. GmbH überzeugt angeschlossen haben.

 

„Seit Pandemiebeginn stand der Schutzauftrag als Dienstgeber nicht selten im Widerspruch zu unserem Betreuungsauftrag. Die Umstände fordern unseren Mitarbeitenden alles ab. Das kann aber kein Dauerzustand sein“, stellt der Geschäftsführer fest und hofft, dass 2022 endlich etwas mehr Normalität in den Kita-Alltag zurückkehrt.

 

Schließlich – so betonte auch Peter Schmitz, Bereichsleitung beim Träger – würden auch die pädagogischen Herausforderungen in den Kitas nicht geringer und müssten von den Teams neben allen Sonderaufgaben und dem Alltagsgeschäft zusätzlich gemeistert werden. „Das Thema Inklusion wird fortgeschrieben, Qualität- und Qualitätssicherung werden uns weiter beschäftigen und auch die Präventionsordnung und eine Evaluierung des Beschwerdemanagements bleiben auf der Agenda“, berichtet er in seinem Bericht.

 

Digitalisierung soll Leitungen

und Teams vor Ort gezielt entlasten

 

Zudem versuche man fachbereichsübergreifend z. B. durch Digitalisierung einzelner Aufgaben die Teams und Leitungen vor Ort von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, führte Kirsten Janning in ihrem Ausblick aus. Vom IT-gestützten Einkaufsprozess, einem automatisierten Rechnungslauf bis zur digitalen Personalakte könnten so gezielt neue Abläufe generiert werden, die Zeit und Aufwand sparen und den Mitarbeitenden in den Kitas so mehr Freiräume für ihr eigentlichen Aufgaben lassen würden.

 

So freut sich der Träger, dass das Erzbistum Paderborn allen katholischen Kindertageseinrichtungen in den kommenden Wochen neue Tablets für ihre Arbeit zur Verfügung stellen wird. „Die besten digitalen Angebote nutzen nichts, wenn die Hardware zur Nutzung nicht vorhanden ist. Deswegen kommt diese Aktion des Erzbistums genau zum richtigen Zeitpunkt, erklärt Kirsten Janning weiter.

 

Durch die Finanzierung des Landes trotz der Corona-Einschränkungen, konnten auch die Finanzverantwortlichen ein grundsätzlich positives Fazit des letzten Kita-Jahres ziehen. „Der Jahresabschluss der Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland spiegelt durchweg eine äußerst solide Finanzlage wider. Diese Freiräume werden wir aber auch benötigen, um uns den Herausforderungen der Zukunft auf Grundlage eines guten Fundamentes stellen zu können“, berichtet Kirsten Janning über die Bilanzzahlen.

 

Einstimmige Beschlüsse der Gesellschafter auch ein Beleg

für die hervorragende Arbeit in den Kitas und der Verwaltung

 

Rückendeckung für ihre Arbeit gewährten deshalb auch die Gesellschafter aus den Kirchengemeinden den Verantwortlichen und Mitarbeitenden der Träger-gGmbH. Alle notwendigen Abstimmungen erfolgten auf Antrag des Versammlungsvorsitzenden Dr. Joachim Nilges einstimmig. „Als Kirchengemeinden haben wir uns zum Teil schweren Herzens von der Trägerschaft unserer örtlichen Kitas getrennt“, erinnert sich Nilges an die vergangenen Jahre. Doch mittlerweile seien alle Verantwortlichen überzeugt und dankbar für die engagierte und kompetente Arbeit in der Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland. Die einstimmigen Beschlüsse zur Finanzlage und -planung und auch zur Entlastung der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates seien der beste Beleg dafür, dass man mit der hervorragenden Arbeit in der Verwaltung und den Kitas sehr zufrieden sei, sich für das Engagement auch als Vertreter der Kirchengemeinden ausdrücklich bedanke und gemeinsam optimistisch in die Zukunft sehe.

 

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